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Parodontitis und ihre Auswirkungen auf Zähne und Zahnfleisch

18. August 2023

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Was ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine weit verbreitete Erkrankung des Zahnhalteapparates. Sie beginnt mit einer Entzündung und Schwellung des Zahnfleisches. Da Bindegewebe, Zahnfleisch und Kieferknochen miteinander verbunden sind, kann sich die Parodontitis schnell ausbreiten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in Deutschland bis zu 12 Millionen Menschen an Parodontitis erkrankt sind. Parodontitis wird daher auch als Volkskrankheit bezeichnet. Aufgrund ihrer weitreichenden Folgen muss sie umfassend und langfristig behandelt werden. Denn sie kann auch mit anderen schweren Erkrankungen des Körpers wie Diabetes mellitus, koronarer Herzkrankheit, Schlaganfall und rheumatoider Arthritis einhergehen.

 

Wie entsteht Parodontitis?

Die Hauptursache für die Entstehung einer Parodontitis sind Bakterien, die sich in den Zahnfleischtaschen ansammeln. Dringen diese Bakterien tiefer in die Strukturen ein, kann die Entzündung zum Rückgang des Zahnfleisches und sogar zur Zerstörung des Kieferknochens führen, was letztlich den Verlust von Zähnen zur Folge haben kann. Gerade bei schwerwiegenden Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder rheumatoider Arthritis sollte die Parodontitis nicht unterschätzt werden.

 

Wie wird eine Parodontitis behandelt?

Durch gezielte Anleitung zur korrekten Zahnpflege und die Entfernung von Belägen und Ablagerungen, wie Zahnstein, auf der Zahnoberfläche, wird eine Verbesserung der Mundhygiene erzielt. Des Weiteren erfolgt die Reinigung von Belägen und Ablagerungen unterhalb des Zahnfleischrands in einer Methode, die als „geschlossene“ Behandlung bezeichnet wird. Bei Bedarf kann zusätzlich eine antibiotische Behandlung in Betracht gezogen werden. Die Wirksamkeit der Therapie wird regelmäßig kontrolliert.

In einigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, der unter örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Dies wird als „offene“ chirurgische Behandlung bezeichnet. Nach Abschluss der aktiven Behandlungsphase ist eine strukturierte Nachsorge entscheidend, um den Behandlungserfolg zu sichern. Diese Nachsorge erfolgt in Form einer „unterstützenden Parodontitis-Therapie“.

 

Welche Folgen kann eine (unbehandelte) Parodontitis haben?

Um die Folgen von Parodontitis zu vermeiden, ist es einerseits wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und andererseits diese wirksam zu behandeln. Wird die Erkrankung nicht behandelt kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

  • Freiliegende Zahnhälse

    Wenn das Zahnfleisch zurückgeht, werden die empfindlichen Zahnhälse freigelegt, was zu Überempfindlichkeit und Schmerzen führen kann

  • Lockerung der Zähne

    Durch den fortschreitenden Knochenabbau kann der Zahnhalteapparat seine Stabilität verlieren, wodurch die Zähne locker werden und schlimmstenfalls ausfallen können.

  • Bildung von Zahnfleischtaschen

    Normalerweise liegt das Zahnfleisch eng um die Zahnhälse. Bei einer Parodontitis entsteht ein kleiner Spalt zwischen Zahnhals und Zahnfleisch, in den Bakterien eindringen können.

  • Auswirkungen auf die Gesundheit

    Parodontitis kann auch Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben, da Entzündungen im Mundraum zum Beispiel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und weitere Erkrankungen erhöhen können.

  • Ästhetische Beeinträchtigung des Lächelns

    Bei einer Parodontitis ist das Zahnfleisch in der Regel gerötet und angeschwollen. Der Zahnfleischschwund sorgt dafür, dass die Zahnfleischtaschen sichtbar werden und die Zähne so oft länger aussehen.

Parodontitis und die Kampagne “Zähne zeigen”

Seit Sommer 2021 haben Patientinnen und Patienten Anspruch auf eine strukturierte Nachsorge, genannt „unterstützende Parodontitis-Therapie“ (UPT). Welche als Meilenstein und großer Fortschritt in der Behandlung von Parodontitis angesehen wurde. Diese Therapie schließt sich an die erste Behandlungsphase an, in der die Zahnfleischtaschen gereinigt und Plaque und Zahnstein entfernt werden. Die Nachfolgebehandlung beinhaltet eine individuelle Anleitung zur Mundhygiene, regelmäßige Kontrolle der Mundhygiene, gründliche Reinigung aller Zähne, Überwachung der Zahnfleischtaschen und jährliche Untersuchungen des Parodontalzustandes der Betroffenen. Durch die UPT konnte einerseits gezeigt werden, wie wichtig die umfassende Behandlung der Krankheit ist und andererseits verdeutlichte es ihren chronischen Charakter.

Doch dann wurde im Oktober 2022 das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (gesetzliche-Krankenversicherung-Finanzstabilisierungsgesetz, kurz: GKV-FinStG) von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Bundestag verabschiedet. Dieses entzieht den Zahnärztinnen und Zahnärzten nun die notwendigen finanziellen Mittel für die 2021 eingeführte Parodontitis-Therapie. Die Leidtragenden sind die Patientinnen und Patienten!

Die Kampagne „Zähne zeigen“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zahnärzteschaft und die Patientinnen und Patienten über die drastischen Folgen der Sparpolitik zu informieren. Hier erfahren Sie mehr über die Kampagne und wie Sie von zu Hause aus helfen können!

Julia Pieper – Ihr Zahnarzt Ochtrup

Sie haben Fragen zu der Kampagne „Zähne zeigen“ oder zur Zahngesundheit generell?
Vereinbaren Sie gerne einen Termin bei ihrer Zahnärztin an der Marienkirche.
Wir sind Ihr kompetenter Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema
Zahngesundheit und zur ästhetischen Zahnheilkunde in Ochtrup und Umgebung.