Aphten sind schmerzhafte, meist kleine Geschwüre, die in der Mundschleimhaut auftreten. Sie zeichnen sich durch eine weiße oder gelbliche Fläche aus, die von einem entzündeten Rand umgeben ist. Obwohl sie häufig vorkommen und in der Regel harmlos sind, können sie durch ihre Schmerzen das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen. Die Ursachen für das Auftreten von Aphten sind vielfältig und noch nicht vollständig erforscht. Sie gehören zu den häufigsten Mundbeschwerden und betreffen Menschen jeden Alters.
Was sind Aphten?
Aphten sind kleine, schmerzhafte Schleimhautveränderungen, die im Mundraum auftreten. Fachbegriff für sie ist „aphthöse Ulzerationen“. Es handelt sich dabei um rundliche oder ovale, flache Geschwüre, die meist einen weißlichen oder gelblichen Belag in der Mitte haben und von einem entzündlich geröteten Rand umgeben sind. Die Größe kann stark variieren – von wenigen Millimetern (Minor-Aphten) bis zu über einem Zentimeter (Major-Aphten).
Trotz ihrer geringen Größe können sie erheblichen Schmerz verursachen, besonders beim Essen, Trinken, Sprechen oder Zähneputzen. In der Regel sind sie harmlos und nicht ansteckend, aber äußerst lästig und sie können die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen.
Etwa 20 bis 25 Prozent der Bevölkerung sind regelmäßig von Aphten betroffen, wobei Frauen etwas häufiger darunter leiden als Männer. Besonders häufig treten sie zwischen dem 10. und 40. Lebensjahr auf. In vielen Fällen kommt es zu wiederholten Schüben – man spricht dann von „rezidivierenden Aphten“.
Es gibt verschiedene Formen:
- Minor-Aphten: Die häufigste und mildeste Form, heilen meist nach 7–14 Tagen ohne Narbenbildung ab.
- Major-Aphten: Größer und tiefer, können mehrere Wochen bestehen und Narben hinterlassen.
- Herpetiforme Aphten: Viele kleine Aphten, die in Gruppen auftreten – trotz des Namens stehen sie nicht im Zusammenhang mit Herpesviren.
Welche Symptome treten auf?
Aphten machen sich in der Regel schnell und deutlich bemerkbar – vor allem durch Schmerzen. Die ersten Anzeichen sind oft ein leichtes Brennen, Jucken oder Kribbeln an einer Stelle der Mundschleimhaut. Innerhalb von ein bis zwei Tagen entwickelt sich daraus eine kleine, runde oder ovale Läsion: eine offene, flache Wunde mit einem gelblich-weißen Belag und einem entzündlich geröteten Rand. In diesem Stadium sind Aphten besonders schmerzhaft.
Das sind typische Symptome:
- Schmerzen: Das hervorstechendste Symptom. Schon kleinste Aphten können beim Essen, Trinken, Sprechen oder Zähneputzen erhebliche Beschwerden verursachen. Besonders säurehaltige, salzige oder scharfe Speisen können den Schmerz verstärken.
- Empfindlichkeit: Die betroffene Stelle reagiert empfindlich auf mechanische Reize – etwa durch die Zahnbürste oder beim Kontakt mit festen Lebensmitteln.
- Brennendes Gefühl: Oft schon vor dem sichtbaren Auftreten verspüren Betroffene ein unangenehmes Brennen an der Stelle, an der sich die Aphthe entwickelt.
- Schwellung und Rötung: Der Bereich um die Aphthe kann gerötet und leicht geschwollen sein.
- Beeinträchtigung der Mundfunktionen: Je nach Lage und Größe kann sie das Kauen, Schlucken oder Sprechen deutlich erschweren.
- In schweren Fällen: Bei Major-Aphten oder herpetiformen Aphten kann es zu Fieber, geschwollenen Lymphknoten oder allgemeinem Krankheitsgefühl kommen – dies ist jedoch selten.
Die Symptome variieren je nach Art und Ausprägung. Wichtig zu wissen: Auch wenn Aphten häufig auftreten und meist harmlos sind, können ungewöhnlich starke Schmerzen oder besonders langanhaltende Beschwerden ein Hinweis auf eine andere Erkrankung sein. In solchen Fällen sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
Wo kommen Aphten vor?
Aphten treten vor allem an den weichen, beweglichen Schleimhäuten im Mundraum auf. Besonders häufig finden sie sich an den Innenseiten der Lippen und Wangen, auf der Zunge (meist an den Rändern oder auf der Unterseite), am Zahnfleischrand, am weichen Gaumen sowie im Mundboden unter der Zunge. Diese Bereiche sind empfindlich und regelmäßig mechanischer Belastung ausgesetzt, was die Entstehung begünstigen kann.
In selteneren Fällen können sie auch im Rachenraum auftreten, was beim Schlucken schmerzhaft sein kann. Außerhalb der Mundhöhle – etwa im Genitalbereich – kommen ähnliche Schleimhautveränderungen nur bei bestimmten Erkrankungen wie Morbus Behçet vor.
Die genaue Stelle beeinflusst auch die Beschwerden: Aphten an stark beweglichen oder oft berührten Stellen wie der Zunge oder den Lippen werden meist als besonders schmerzhaft empfunden.
Was sind die Ursachen von Aphten?
Die genauen Ursachen von Aphten sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass eine Kombination verschiedener Faktoren zur Entstehung beiträgt:
- Mechanische Reizungen: Schlecht sitzende Zahnspangen, Prothesen oder Verletzungen durch Zähneputzen
- Stress: Psychische Belastungen können das Risiko erhöhen
- Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen, etwa während der Menstruation oder Schwangerschaft
- Nährstoffmangel: Mangel an Vitamin B12, Folsäure, Eisen oder Zink
- Lebensmittelunverträglichkeiten: Reaktionen auf histaminreiche Lebensmittel wie Nüsse, Schokolade, Tomaten oder Zitrusfrüchte
- Medikamente: Bestimmte Arzneimittel können als Auslöser fungieren
- Genetische Veranlagung: Aphten treten in einigen Familien gehäuft auf
- Vorerkrankungen: Krankheiten wie Zöliakie, Morbus Crohn oder HIV können mit ihnen in Verbindung stehen
Welche Behandlungsmaßnahmen gibt es?
Obwohl Aphten meist von selbst heilen, können verschiedene Behandlungen helfen, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu beschleunigen.
- Schmerzlindernde Gele und Salben: Produkte mit betäubenden Wirkstoffen wie Lidocain oder Polidocanol lindern den Schmerz direkt an der betroffenen Stelle.
- Entzündungshemmende Lösungen: Mundspülungen oder Gele mit Dexpanthenol oder Chlorhexidin fördern die Heilung und beugen Infektionen vor.
- Mundspülungen: Antiseptische Mundspülungen reduzieren Bakterien und helfen bei der Reinigung der Mundhöhle, ohne die Schleimhaut weiter zu reizen.
- Kortisonpräparate: Bei besonders schmerzhaften oder hartnäckigen Aphten kann der Arzt kortisonhaltige Salben oder Tinkturen empfehlen, um die Entzündung zu hemmen.
- Hausmittel: Hausmittel wie Salbeitee oder Kokosöl können helfen, die Beschwerden zu lindern, auch wenn ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht immer belegt ist.
- Systemische Therapie: In seltenen Fällen können bei sehr schweren Aphten Medikamente wie Kortikosteroide in Tablettenform erforderlich sein.
Wie kann ihnen vorgebeugt werden?
Aphten können durch eine sanfte Mundpflege und eine ausgewogene Ernährung vorgebeugt werden. Es empfiehlt sich, eine weiche Zahnbürste zu verwenden und Zahnpasten mit Natriumlaurylsulfat (SLS) zu meiden, da dieser Inhaltsstoff die Schleimhäute reizen kann. Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen wie B12 und Folsäure kann ebenfalls helfen, das Risiko zu verringern.
Außerdem gilt Stress als häufiger Auslöser, sodass Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation unterstützend wirken können. Zudem sollten scharfe, saure oder stark gewürzte Lebensmittel gemieden werden, da diese die Mundschleimhaut zusätzlich reizen. Bei Zahnersatz oder Zahnspangen ist es wichtig, regelmäßig den Sitz zu überprüfen, um Verletzungen der Schleimhaut zu vermeiden.