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Die Parodontitisbehandlung – Was ist das und was wird gemacht?

17. Juli 2025

Zahnärztin_Pieper_Blog_Parodontitisbehandlung

Parodontitis ist eine weit verbreitete Erkrankung des Zahnhalteapparats, die oft erst spät erkannt wird. Sie beginnt meist unauffällig und kann im fortgeschrittenen Stadium zum Zahnverlust führen, sofern eine Parodontitisbehandlung ausbleibt. Ihr Verlauf ist vielfältig und reicht von bakteriell bedingter Entzündung bis hin zu systemischen Auswirkungen.

Was ist eine Parodontitis?

Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparats, die durch bakterielle Zahnbeläge entsteht. Sie entwickelt sich meist aus einer unbehandelten Zahnfleischentzündung (Gingivitis) und greift im weiteren Verlauf das Gewebe und den Kieferknochen an. Dadurch können sich Zähne lockern und langfristig verloren gehen.

Die Erkrankung verläuft häufig schmerzfrei und wird daher oft erst spät bemerkt. Typische Auslöser sind unzureichende Mundhygiene, Rauchen, Diabetes oder eine genetische Veranlagung. Parodontitis gehört zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Erwachsenen und kann auch die Allgemeingesundheit beeinträchtigen – etwa durch Zusammenhänge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes.

Wird sie frühzeitig erkannt, lässt sich Parodontitis gut behandeln und das Fortschreiten der Erkrankung wirksam aufhalten.

Symptome einer Parodontitis

Parodontitis entwickelt sich meist langsam und bleibt anfangs oft unbemerkt. Viele Symptome sind unscheinbar, sollten aber ernst genommen werden, da sie auf eine beginnende oder bereits fortgeschrittene Entzündung des Zahnhalteapparats hinweisen können.

Typische Symptome im Überblick:

  • Zahnfleischbluten, besonders beim Zähneputzen
  • Gerötetes oder geschwollenes Zahnfleisch
  • Rückgang des Zahnfleischs (Zähne erscheinen länger)
  • Anhaltender Mundgeruch trotz guter Mundhygiene
  • Eiterbildung am Zahnfleischrand
  • Lockerung einzelner Zähne
  • Schmerzfreier, aber fortschreitender Knochenabbau

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen helfen, diese Anzeichen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu handeln.

Was wird bei der Parodontitisbehandlung gemacht?

Die Behandlung einer Parodontitis erfolgt schrittweise und zielt darauf ab, die Entzündung zu stoppen und den Zahnhalteapparat langfristig zu erhalten.

Zunächst steht eine gründliche Diagnostik an: Der Zahnarzt misst die Tiefe der Zahnfleischtaschen, beurteilt den Knochenabbau und erstellt einen individuellen Therapieplan. Bei gesetzlich Versicherten wird dieser vor Behandlungsbeginn zur Genehmigung bei der Krankenkasse eingereicht.

Die erste therapeutische Phase ist die sogenannte Hygienephase. Dabei werden bakterielle Beläge und Zahnstein ober- und unterhalb des Zahnfleischrands entfernt. Diese Reinigung erfolgt meist mit speziellen Handinstrumenten und Ultraschall. Ergänzend wird die richtige Mundhygiene vermittelt, da die tägliche Pflege zu Hause entscheidend für den Behandlungserfolg ist.

Bleiben nach dieser Reinigung tiefe Zahnfleischtaschen bestehen, kann eine offene Parodontitisbehandlung notwendig sein. Hierbei wird das Zahnfleisch unter örtlicher Betäubung angehoben, um entzündetes Gewebe und Beläge gezielt zu entfernen. In bestimmten Fällen kommen zusätzlich regenerative Maßnahmen oder Antibiotika zum Einsatz, allerdings immer ergänzend zur mechanischen Reinigung.

Nach Abschluss der aktiven Behandlung folgt die Erhaltungsphase, auch unterstützende Parodontitistherapie (UPT) genannt. In regelmäßigen Abständen – meist alle drei bis sechs Monate – erfolgen professionelle Zahnreinigungen und Kontrolluntersuchungen. Diese Phase ist entscheidend, um die Entzündung dauerhaft unter Kontrolle zu halten und Rückfälle zu vermeiden.

Die Parodontitisbehandlung ist also keine einmalige Maßnahme, sondern ein langfristiges Konzept, das sowohl zahnärztliche Behandlungen als auch die konsequente Mitarbeit der Patientinnen und Patienten erfordert.

Nach der Parodontitisbehandlung – wichtige Maßnahmen

Auch nach einer erfolgreichen Behandlung ist die Parodontitis nicht vollständig „geheilt“. Da es sich um eine chronische Erkrankung handelt, besteht ein dauerhaft erhöhtes Risiko für Rückfälle. Um die Entzündung langfristig unter Kontrolle zu halten und den Zahnhalteapparat zu stabilisieren, sind konsequente Nachsorgemaßnahmen unerlässlich.

Wichtige Maßnahmen nach der Behandlung:

  • Teilnahme an der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) in individuell festgelegten Intervallen
  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen zur Entfernung neuer Beläge
  • Tägliche, gründliche Mundhygiene mit Interdentalbürsten und geeigneter Zahnpasta
  • Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen oder unkontrolliertem Diabetes
  • Kontrolle und Betreuung durch das zahnärztliche Team, inklusive Messung der Zahnfleischtaschen
  • Frühzeitiges Erkennen und Behandeln möglicher Rückfälle
  • Langfristige Motivation und Schulung zur eigenen Mundgesundheit

Einer Parodontitis vorbeugen

Die Entstehung einer Parodontitis lässt sich in vielen Fällen durch einfache, aber konsequente Maßnahmen im Alltag verhindern. Zentrale Bausteine sind eine gründliche Mundhygiene, zahnärztliche Vorsorge sowie das Vermeiden bekannter Risikofaktoren. Prävention ist dabei nicht nur entscheidend für die Mundgesundheit, sondern kann auch positive Effekte auf die Allgemeingesundheit haben.

Wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung:

  • Zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta
  • Tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume mit Interdentalbürsten oder Zahnseide
  • Regelmäßige zahnärztliche Kontrolluntersuchungen (halbjährlich empfohlen)
  • Durchführung professioneller Zahnreinigungen zur Entfernung bakterieller Beläge
  • Verzicht auf das Rauchen, da es das Erkrankungsrisiko stark erhöht
  • Ausgewogene Ernährung zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte

Zusammenhang zwischen Parodontitis und Allgemeingesundheit

Parodontitis ist nicht nur eine Erkrankung des Zahnhalteapparats, sondern kann auch Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit haben. Die chronische Entzündung im Mundraum steht in Verbindung mit verschiedenen systemischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma oder auch Komplikationen in der Schwangerschaft.

Bei Diabetes kann eine unbehandelte Parodontitis den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen, während umgekehrt ein schlecht eingestellter Diabetes das Risiko für Zahnfleischentzündungen erhöht. Auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielt die Entzündung eine Rolle, da sie sich über das Blutgefäßsystem auf andere Körperbereiche ausbreiten kann.

Der Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeingesundheit zeigt, dass Parodontitis nicht isoliert betrachtet werden sollte. Eine gute Mundgesundheit kann zur Stabilisierung bestehender Erkrankungen beitragen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.

Julia Pieper – Ihr Zahnarzt Ochtrup

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