Vom nächtlichen Zähneknirschen ist jeder bzw. jede Zehnte betroffen. Viele merken es an morgendlichen Muskelverspannungen in Gesicht und Nacken oder Schmerzen an den Ohren und Schläfen, dem Kiefergelenk oder allgemeinen Kopfschmerzen. Zähneknirschen kann sich allerdings langfristig stark auf die Zahngesundheit und Zahnbeschaffenheit auswirken, weshalb die Knirscherschiene in diesem Zusammenhang oft zum Einsatz kommt.
Was ist Bruxismus?
Zähneknirschen, medizinisch „Bruxismus“, beschreibt das starke Aufeinanderreiben der Kauflächen, das meist während der Nacht erfolgt. Der hohe Druck, der sich dabei auf die Zähne auswirkt, hinterlässt nicht nur Schmerzen im Kiefergelenk und der Kaumuskulatur. Die Zähne schleifen sich gegenseitig ab und es können Risse im Zahnschmelz entstehen. Schlimmstenfalls brechen Zähne oder Teile eines Zahns sogar ab und falls diese vorhanden sind, werden Zahnkronen und -brücken beschädigt.
Anhand der typischen Schleifspuren an den Zähnen erkennen Zahnärzte, ob der Patient von Bruxismus betroffen ist. Zahnschienen, die spezifisch auf das Zähneknirschen angepasst sind, sind oft die entsprechende Maßnahme, die Zahnärzte ergreifen, um dem Zähneknirschen entgegen zu wirken.
Ursachen des Zähneknirschens
Die häufigste Ursache des Zähneknirschens ist das unterbewusste Bewältigen von Stress. Atemaussetzer während des Schlafs können Bruxismus fördern. Auch Substanzen, die sich auf das zentrale Nervensystem auswirken, wie beispielsweise Koffein, Alkohol, Nikotin und bestimmte Medikamente, können Zähneknirschen zur Folge haben.
Zahnfehlstellungen können ebenfalls Auslöser von Bruxismus sein. Wenn die Zähne nicht genau aufeinanderpassen, versucht das Gebiss die Zähne zurecht zu rücken, wodurch das Zähneknirschen entsteht.
In Deutschland leidet schätzungsweise jeder Zehnte unter Bruxismus. Die Altersgruppe liegt dabei im Schnitt zwischen 30 und 45 und Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Wie funktioniert die Knirscherschiene?
Die Knirscherschiene kommt zum Einsatz, sobald Anzeichen von Zähneknirschen auftreten. Die typischen Schleifspuren an den Zähnen sind meist ein eindeutiges Indiz.
Zum Anfertigen einer Knirscherschiene wird zuerst ein Abdruck von Ober- und Unterkiefer des Patienten gemacht, auf dessen Grundlage eine Kunststoffschiene erstellt wird. Die Schiene soll sich genau an die Zähne anpassen und so das gesamte Kausystem harmonisieren. Das Kiefergelenk, sowie die Kiefermuskulatur werden durch die Schiene exakt auf einander abgestimmt, sodass das Knirschen der Zähne verhindert wird.
Die Knirscherschiene sollte vor allem nachts getragen werde, da Betroffene während des Schlafs keine Kontrolle über das Zähneknirschen haben. In Extremfällen sollte die Knirscherschiene auch am Tag getragen werden, um die Zähne vollständig zu schützen.
Vorteile der Knirscherschiene
Die Knirscherschiene bietet sich aus mehreren Gründen an, um Bruxismus entgegen zu wirken:
- Einfache Verwendung der Knirscherschiene
- Entlasten der Zähne, des Kiefergelenks und der Kiefermuskulatur
- Schutz der Zahnsubstanz
- Reduktion des Zahnschmelzabriebs
- Lösen von unterbewussten, stressbedingten Kaubewegungsmustern
Gibt es Alternativen zur Knirscherschiene?
Die Knirscherschiene ist eine effektive Maßnahme um dem Zähneknirschen entgegen zu wirken.
Da die häufigste Ursache Stress ist, können außerdem gezielte Entspannungsübungen wirkungsvoll sein. Gerade bei psychischem Stress kann psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein.
Es gibt auch Gymnastikübungen, die die Kaumuskulatur entspannen.