Speichelsteine sind kleine Ablagerungen, die sich in den Speicheldrüsen im Mund bilden können. Sie entstehen aus Speichelbestandteilen und blockieren die Drüsen. Diese Blockade kann zu einem Rückstau des Speichels führen und möglicherweise Entzündungen verursachen. Trotz der potenziell unangenehmen Symptome gibt es jedoch wirksame Behandlungsmethoden, die den Betroffenen Linderung verschaffen können.
Was sind Speichelsteine?
Speichelsteine, auch Sialolithen genannt, sind kalkhaltige Verfestigungen des Speichels, die sich in den Ausführungsgängen der Speicheldrüsen ablagern und diese verstopfen können. Dies führt oft zu schmerzhaften Schwellungen, insbesondere nach Mahlzeiten, da hier die Speichelproduktion besonders angeregt wird. Der Mensch hat drei große Speicheldrüsen auf jeder Seite: die Ohrspeicheldrüse, die Unterkieferspeicheldrüse und die Unterzungenspeicheldrüse.
Speichelsteine bilden sich vor allem in der Unterkieferspeicheldrüse oder in der Ohrspeicheldrüse. Sie können auch mehrere Stellen der Ausführungsgänge betreffen und sind manchmal sichtbar oder tastbar als weiße bis gelbliche Vorwölbungen in der Mundhöhle. Typischerweise haben sie eine Größe von 2 bis 10 Millimeter.
Kleinere Speichelsteine verursachen oft keine Beschwerden, werden allerdings schmerzhaft, wenn sie größer werden und sich im Ausführungsgang festsetzen. Die Schmerzen können mit der Zeit zunehmen und auf eine bakterielle Entzündung hinweisen, wenn Rötungen und Fieber auftreten.
Eine Blockade des Speichelflusses in den Speicheldrüsen kann zu einer Entzündung des Drüsengewebes führen, was insbesondere bei älteren Menschen auftritt. Wenn die Speichelsteine aufgrund von einer chronischen Speicheldrüsenentzündung auftreten, kann dies dazu führen, dass die betroffene Drüse ihre Funktion verliert und die Speichelproduktion dauerhaft abnimmt. Durch rechtzeitige Beseitigung der Ursache für den Speichelstau kann sich die Speicheldrüse oft wieder erholen.
Diagnose
Die Diagnose von Speichelsteinen erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung, ergänzt durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen. Durch den Einsatz von Ultraschall können Speichelsteine effektiv identifiziert und lokalisiert werden. Gelegentlich wird während der Untersuchung ein saures Pulver angewendet, um den Speichelfluss zu stimulieren. Bei Bedarf können auch Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) durchgeführt werden.
Eine alternative Methode ist die Sialendoskopie, bei der dünne Instrumente direkt in die Speichelausführungsgänge eingeführt werden, was gleichzeitig als Behandlung wirkt. Die Funktion der Speicheldrüsen kann mittels Speicheldrüsenszintigraphie (einem nichtinvasiven Verfahren) überprüft werden, wobei ein bestimmter Stoff über die Blutbahn verabreicht wird, um die Aktivität der Speichelproduktion sichtbar zu machen.
Behandlungsmethoden
Je nach Position und Größe des Speichelsteins wird die passende Behandlungsmethode ausgewählt. Falls Speichelsteine zufällig entdeckt werden und keine Beschwerden verursachen, kann zunächst abgewartet werden. Wenn jedoch Beschwerden auftreten, sollte eingegriffen werden:
- Eine Möglichkeit besteht darin, speichelanregende Mittel wie saure Bonbons oder Kaugummis zu verwenden, um den Speichelstein durch vermehrten Speichelfluss herauszuspülen.
- Die Speichelproduktion wird auch durch das Trinken von ausreichend Wasser gefördert.
- Ein Massieren der Speicheldrüsen durch einen Arzt hilft außerdem, um die Speichelsteine zu lösen.
Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen und die Speichelsteine weiterhin die Ausführungsgänge blockieren, stehen weitere Therapieoptionen zur Verfügung. Dazu gehört die direkte Entfernung des Speichelsteins mithilfe eines Mikro-Endoskops oder die Zerkleinerung mittels Stoßwellen. In einigen Fällen kann ein operativer Eingriff erforderlich sein, bei dem die Speicheldrüse und der Ausführungsgang wiederhergestellt werden. Es ist jedoch selten notwendig, die Speicheldrüse vollständig zu entfernen.
Bei Anzeichen einer bakteriellen Entzündung können Antibiotika und entzündungshemmende Schmerzmittel verschrieben werden.
Präventive Maßnahmen gegen Speichelsteine
Um der Bildung von Speichelsteinen vorzubeugen, ist eine ausreichende Hydratation entscheidend. Der regelmäßige Konsum von Wasser unterstützt die Speichelproduktion und reduziert das Risiko von Ablagerungen. Auch eine gesunde Ernährung, die reich an Vitaminen und Mineralien ist, kann präventiv wirken.
Für Personen, die bereits Speichelsteine hatten, sind regelmäßige zahnärztliche und ärztliche Kontrollen wichtig, um frühzeitig Anzeichen einer erneuten Steinbildung zu erkennen und gegebenenfalls zu behandeln.